Wie schnell rutscht die Brienzer Rutschung? Wer überwacht diese Bewegungen? Wie wird die Steinschlag-Gefahr beurteilt und wie geht der Naturgefahren-Spezialist damit um? Am Parc Ela-Forschungsabend in Brienz/Brinzauls vom Freitag, 10. Juni 2016 informieren Naturgefahrenspezialisten und Geologen vor Ort.
Bis nach Salouf hört man manchmal das Poltern, in Brienz/Brinzauls lebt man damit seit Jahr und Tag. Aufgrund einer Rutschung müssen Strassen saniert, Leitungen verlegt und die Kantonsstrasse sporadisch gesperrt werden. Am Forschungsabend können sich Interessierte auf einem Rundgang informieren über die geologischen Phänomene «digl rutsch», wie der Brienzer Rutsch auf romanisch heisst.
Andri Largiadèr, Naturgefahrenspezialist des Amts für Wald und Naturgefahren (AWN) zeigt auf, wie Gefahrenkarten im Kontext von Steinschlag und Rutschung ausgearbeitet werden. Der Geologe Andreas Huwiler (AWN) erläutert, wie er die Landschaft und die Bewegungen draussen liest.
Die Ingenieure Christian Vetsch (HMQ AG) und Stefan Schneider (CSD Ingenieure) demonstrieren, wie sie die Bewegungen kontinuierlich überwachen. Andrin Caviezel vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SFL) stellt ein Tool zur Steinschlagsimulation vor. Beim anschliessenden Apéro stehen die Fachleute für weitere Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Die HMQ AG überwacht die Rutschung mittels stationärem Monitoring-System rund um die Uhr. Mittels Mobile-Mapping aus dem Helikopter erfolgte zudem 2009 und 2012 eine flächendeckende Auswertung vom Rutschgebiet.