Die HMQ AG realisierte anhand einer Drohnenvermessung mittels Photogrammetrie eine Gebäudeaufnahme der Elisabethenkirche in Basel BS. Insgesamt sollen über 60 steingerechte Fassadenansichten als hochwertige 2D-CAD-Daten für die Sanierungsplanung der Kirche erarbeitet werden.
Wenn das Grossmünster mit seinen charakteristischen Doppeltürmen das eigentliche Wahrzeichen der Stadt Zürich ist, so gilt die Elisabethenkirche in Basel als bedeutendste, neugotische Kirche der Schweiz und stellt gleichzeitig in Architektur und Ausstattung ein Zeugnis des Historismus dar. Die von Christoph Merian und Margarethe Merian-Burckhardt gestiftete Kirche wurde von 1857 bis 1864 erbaut.
Mit der Gebäudevermessung leistet die HMQ AG bei beiden Objekten einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Sicherung des Baubestandes.
Währendem die HMQ AG das Grossmünster in Zürich ZH komplett mittels 3D-Laserscanning vermessen hat, wurden von der Elisabethenkirche «nur» die Fassaden mittels Drohnenaufnahme photogrammetrisch erfasst. Insgesamt wurden mit Drohne (auch Multikopter genannt) und der daran befestigten Digitalkamera über 17‘000 hochauflösende Luftbilder, mit einem Datenvolumen von ca. 250 Gigabyte, aufgenommen. Ergänzt wurden die photogrammetrischen Aufnahmen mit Laserscanningdaten.
Die aus der Drohnenaufnahme mittels Photogrammetrie generierten Orthotofos bilden die Grundlage für eine stein- und fugengerechte Fassadenauswertung. Insgesamt sollen über 60 Fassadenansichten und -abwicklungen als detailgetreue 2D-CAD-Daten für die Restaurierung der Kirche erarbeitet werden. Die Plangrundlagen dienen zurzeit im Zusammenhang von Bausicherungsmassnahmen sowie zur Material-, Schadens- und Massnahmenkartierung.
Die Vermessung wurde insbesondere aufgrund der Grösse des Bauwerks und der über 72 Meter hohen Türme mittels Drohne vorgenommen. Aus den Luftbildern hat die HMQ AG mittels Photogrammetrie fotorealistische, hochauflösende Orthofotos der Fassaden erarbeitet. Die Orthofotos bildeten somit die Grundlage für eine stein- und fugengerechte Fassadenauswertung.
Die letzte Restaurierungskampagne wurde vor rund 25 Jahren durchgeführt. Jetzt wurde wieder an einem Sanierungskonzept erstellt. Die Instandstellungskosten werden auf 13,2 Millionen Franken geschätzt. Restauriert werden soll dabei die ganze Kirche, dies in Etappen, damit der Betrieb der Offenen Kirche Elisabethen aufrechterhalten werden kann.
Nachdem am Turmhelm 2006 lose und herabfallende Teile festgestellt worden waren, entschied der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt auf Empfehlung der Bausachverständigen regelmässige Zustandskontrollen und eine erste systematische Analyse mittels Objektbekletterung ausführen zu lassen. Auf die Dringlichkeit einer umfassenden Instandstellung verwiesen weitere Bauschäden, die im Winter 2010/11 an Turmhelm und Ostfassade registriert worden sind. Um den Schadensverlauf zu beobachten und absturzgefährdete Bauteile zu sichern bzw. zu entfernen, sind die Bauzustandsanalysen seit 2017 auf das ganze Objekt ausgeweitet worden und erfolgen an Turmhelm und Oktogon zurzeit alle 3-4 Monate.
Aufgrund der voranschreitenden Zunahme der Substanzschäden wurde der Turmhelm mittels einer Spannseilkonstruktion vierfach umgurtet und das Kirchengeläute abgestellt. Auf diese Weise konnte den in dieser Höhe auf das Bauwerk wirkenden horizontalen Kräften wie Windlast, Schwingung durch Kirchengeläute, und weiteren Erschütterungen entgegengewirkt werden. Das System und die Vorspannkraft von 5-7 kN werden jährlich geprüft. Einzelne Masswerkfelder im Turmhelm und im Oktogon wurden durch Zangenkonstruktionen aus Kantholz stabilisiert und die kritische Partie mit Netzen gegen das Herabfallen von Bauteilen gesichert.
Aus den photogrammetrischen Flugaufnahmen hat die HMQ AG in Sketchfab zudem ein 3D-Modell von der Elisabethenkirche zur Veranschaulichung publiziert. Es ermöglicht dem Benutzer sich «frei» um das Objekt zu bewegen und die Szene in 3D zu betrachten. Hier geht’s zum Sketchfab-Modell.
Referenz: Basel BS, Elisabethenkirche