Bauen im Bestand: HMQ definiert neue BIM-Standards | 11.06.2020

Die HMQ AG hat richtungsweisende BIM-Standards für die BIM-Planung im Bestand erarbeitet. Sie stärkt damit ihre führende Rolle im Bereich der «Architektur- und Gebäudevermessung» in der Schweiz und entwickelt die Intelligenz von 3D-Modellen auf hohem Niveau weiter.

Die Qualität des Building Information Modeling (BIM) ist bei der Planung von Umbauten, Umnutzungen und Sanierungen ebenso entscheidend wie bei Neubauten. Die HMQ AG hat deshalb BIM-Standards für das Bauen im Bestand erarbeitet, die richtungsweisend für die aktuelle «Architektur- und Gebäudevermessung» in der Schweiz sind.

Das neue Template ordnet sich der Geometrie des bestehenden Gebäudes unter und erschafft aus hochpräzisen Messdaten ein intelligentes 3D-Modell mit enormer Informationstiefe. Planer/-innen und Architekt/-innen können die Projektierung direkt im Template vornehmen.

Innovative Kombination von 2D und 3D

Der geometrische Detaillierungsgrad (Level of Detail, LOD) für Gebäudeaufnahmen wurde von der HMQ AG von Grund auf neu durchdacht und verbindet zukünftig zwei bestehende SIA-Normen.

Er orientiert sich einerseits an der «SIA 400 Planbearbeitung im Hochbau», welche sich mit 2D-Daten (Grundrisse, Schnitte, Ansichten) auseinandersetzt und andererseits an der «SIA 2051 Building Information Modelling (BIM) – Grundlagen zur Anwendung der BIM-Methode», welche den Bereich von 3D-Daten abdeckt.

Entwicklungsziel: Funktionaler, schweizweiter BIM-Standard

Die HMQ AG legt fünf Detaillierungstiefen fest und kommt damit den Anforderungen der Branche nach einer möglichst effizienten, funktionalen und schweizweit einheitlichen Definition entgegen.

Derzeit existieren zahlreiche unterschiedliche Definitionen von LOD 100 bis LOD 500 – keine dieser Definitionen passt jedoch aus Sicht der Entwicklerin Martina Fink auf die spezifische Arbeitsgattung der Gebäudeaufnahme: «Die bisherigen Definitionen sind primär auf den Neubau ausgerichtet. Wir haben unsere Erkenntnisse auf die Planung im Bestand übertragen und vorhandene Normen sinnvoll kombiniert», erklärt die CAD-Spezialistin der HMQ AG.

LOD: Definition von fünf Detaillierungstiefen

Im neuen Template arbeiten die Normen SIA 400 und SIA 2051 also Hand in Hand. Dabei unterscheidet die Entwicklerin nicht mehr zwischen 2D und 3D, sondern setzt die beiden Formate gleich.

Folglich lassen sich aus den intelligenten 3D-Modellen auch 2D-Pläne in den üblichen Detallierungsmassstäben generieren. Die Vorlage der HMQ AG bietet folgende Detaillierungstiefen an:

  • LOD 1:500 = Situation, Gebäudevolumen
  • LOD 1:200 = Vorstudie
  • LOD 1:100 = Vorprojekt/Realisierung
  • LOD 1:50 = Realisierung/Ausführung
  • LOD 1:20 = Detailplanung/Denkmalschutz

HMQ schliesst wichtige Lücke für Bauen im Bestand

«Für das Bauen im Bestand fehlten entsprechende Standards, insbesondere für 3D-Modelle, bislang gänzlich. Diese Lücke schliessen wir mit unserem Know-how und der Erfahrung aus mehr als zwei Jahrzehnten Planung und Vermessung», erläutert HMQ-Bereichsleiter Daniel Gantenbein.

«Wir optimieren damit die Qualität der Schnittstelle zu Architektinnen und Architekten und stellen ihnen die optimale Datengrundlage zur Verfügung. Mit den unterschiedlichen LOD können wir auch die Detaillierungstiefe einer Gebäudeaufnahme mit den Kunden zukünftig noch besser definieren.»


Daniel Gantenbein, Bereichsleiter Architektur- und Gebäudevermessung
Tel.: +41 81 650 05 05, dga@hmq.ch

Daniel Kägi, Stv. Bereichsleiter Architektur- und Gebäudevermessung
Tel.: +41 81 650 05 05, dka@hmq.ch

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